#11.5 – Sexfails sind zurück!

Der letzte Teil von Datefails ist schon eine Weile her, aber jetzt geht es weiter! Falls ihr neu dabei seid, dann könnt ihr direkt zum Anfang (Dateflops & Sexfails) hüpfen.

#6 – Erstes Sexdate

Nachdem ich ein paar sexlose Dates in der Öffentlichkeit hatte und ich ziemlich unbeeindruckt war, dachte ich mir, dass ich reine Sex-Dates ausprobieren sollte. „DV“ schrieb mich an und hat mich zu sich nach Hause eingeladen. Ich wusste vorab nicht wirklich viel über ihn, habe aber dann trotzdem zugesagt. (Macht es mir nicht nach.) Ein paar Tage später bin ich in die U-Bahn gestiegen und bin zu ihm gefahren. Er holte mich an der Station ab und wir sind zu ihm gefahren. Die Wohnung hatte einen sehr schönen Balkon und war auch sehr ordentlich.

Wir haben uns auf die Couch hingepflanzt und über alles mögliche gequatscht. Es war nicht besonders aufregend, aber auch nicht unglaublich langweilig. Nach ein paar Stunden wurde mir auch ein Bier angeboten. Ich glaube, dass ich gegen 17h angekommen sind und wir haben geredet und geredet. Bis 2-3 Uhr sicherlich. Es war so lang, dass ich einfach komplett müde wurde und gar keine Motivation hatte weiterhin etwas zu sagen. Außerdem kam es mir so vor, als würde er mich eigentlich rausschmeißen wollen. Ich dachte mir im Kopf nur: „Wann kommt denn der Sex-Part?!“ Nach Hause gehen war zu der Zeit keine Option, da ich damals bei meinem Cousin und seiner Freundin gelebt habe und erstmal gar keinen Schlüssel hatte.

Nachdem ich schon fast eingeschlafen bin, schlug er endlich vor, dass wir ins Bett gehen könnten. Ich hatte sein T-Shirt an und meine Unterhose. Dann lagen wir reglos nebeneinander. Also fragte ich ihn ob er denn gar nicht mit mir ficken möchte. Er sagte sowas in die Richtung, dass er nicht das Gefühl hätte, dass ich es wollen würde. Ja, damals war ich eher subtil unterwegs, aber ganz ehrlich Leute, ich bin immer näher gerückt, bis ich irgendwann auf der Couch lag und meinen Kopf auf seinem Schoß hatte. Es muss nichts Negatives sein, wenn man nicht aufdringlich sein möchte, aber bei einem Sexdate könnte es schon ein Indikator sein, dass man körperlich werden möchte.

Ich glaube, dass ich nur trocken sowas in die Richtung von „Lass uns ficken.“ gesagt habe. Er war über mir und wir haben angefangen uns zu küssen. So nach zwei Minuten fasste er kurz meine Brust an und rubbelte zwei, drei mal über die Unterwäsche an meiner Klit. Dann stand er auf und holte ein Kondom. Ja, dann steckte er rein und hat ein paar Mal zugestoßen. Ich lag wie ein Brett da, weil ich überhaupt nicht geil war. Gespürt habe ich auch nicht wirklich was. Nichts wäre übertrieben, aber geht in die Richtung. Nach 5 Minuten oder sogar weniger ist er gekommen. Das wars.

Nach dem Sex haben wir kein Wort mehr miteinander gewechselt und lagen wieder regungslos nebeneinander da. Also beschloss ich mich einfach zu schlafen. Als ich aufwachte, zog ich mich an und versuchte mich aus der Wohnung zu schleichen. Damit ich nie wieder mit ihm reden muss. Leider ist er aufgewacht kurz bevor ich die Tür verlassen habe. Er fragte mich: „Gehst du schon?“ Ich nur: „Ja, ich gehe nach Hause. Tschüss.“ Nach dieser Erfahrung habe ich verstanden, wie sich alle Menschen fühlen, die nach einem ONS sich einfach nur verpissen möchten. Diese Mischung aus Scham, Selbsthass und Enttäuschung.

Er war eine Niete, aber ich war auch nicht besser. Ich war damals im Vergleich zu heute mega unerfahren und es war wieder ein Beweis für mich, dass Sex einfach unglaublich lame ist. Klar, hätte ich mir mehr Mühe geben können oder kommunizieren, was ich gerne haben möchte. Das war aber gar nicht möglich für mich, weil ich es selber einfach gar nichts wusste. Natürlich hat es mich nicht davon abgehalten weiterhin nach Sex zu suchen. Schließlich brauchte ich genug Daten für meine Statistik um mir zu beweisen, dass es sowas wie guten Sex gar nicht gibt und die Gesellschaft alles nur überbewertet.

(Gibt es denn guten Sex? Guter Sex: Blümchensex?Guter Sex: Ficken.Guter Sex: BDSM & Sex)

#7 Mr. Spießer

Mit Mr. Spießer habe ich ein wenig mehr geschrieben als mit „DV“, bevor ich mich dann entschlossen habe mich mit ihm zu treffen. Die Chats waren schon direkt sexueller und ich hatte damals Kink für mich entdeckt. Ich erzählte ihm, dass ich auf kinky Praktiken stehe wie Spanking, Breath Play etc. Er fand es wohl interessant und hatte sogar Sextoys bestellt, die wir zusammen ausprobieren wollten. An dem Abend wo er mich von der Arbeit abgeholt hatte, schrieb er, dass er einen weißen Audi (Schlagmichtot) fährt, damit ich sein Auto erkenne. Als er mir im Anschluss ein Bild davon schickte, fragte ich mich auch ob er jetzt angeben möchte oder denkt, dass ich zu dumm bin um einen Audi zu erkennen.

Die Sextoys sind leider nicht rechtzeitig angekommen, aber wir sind trotzdem zu mir gefahren. Er brachte mir auf meinen Wunsch Bier mit und ich saß gemütlich auf der Fensterbank und rauchte. Ich liebte diese Fensterbank. Sie war mein Lieblingsplatz in der Wohnung. Der Ausblick war schön und ich liebte es eh im Sommer Abends das Fenster offen zu haben. Ich bot ihm an sich neben mich zu setzen, aber er stand lieber einfach mitten in der Wohnung rum. (Damals hatte ich nur mein Bett und keine anderen Möbel, deswegen gab es nicht so wahnsinnig viele Sitzmöglichkeiten.) Anfangs war es okay, dann fand ich es immer komischer. Warum möchte man so lange stehen?

Er trug ein hellblaues (diese bekannte Marke, dessen Namen mir jetzt nicht einfällt) Poloshirt und eine weiße Stoffhose. Im Auto fing er schon mit der Angeberei an und erzählte mir von seinem tollen, gut bezahltem Job. Hat mich echt Null gejuckt. Das hat sich so bisschen gesteigert nachdem er mir vom Golfen erzählt hat und irgendwas von, dass er lieber zu dem noch teureren wechseln möchte, weil Status. Er hat das Wort Status nicht gesagt, aber es hat sich für mich genau so angehört. Ab da ging irgendwie alles bergab. Ich fing an richtig Scheiße zu ihm zu sein und sagte ihm dauernd, dass er ein Scheiß Spießer ist und er in 10 Jahren bestimmt so einer wird, den ich an der Kö rumlaufen sehe und den so spießig finde, dass ich dem gerne ins Gesicht treten würde.

(Kö = Königsallee; es ist die Bonzeneinkaufstraße hier in Düsseldorf mit Läden wie Prada & Gucci)

Der Kerl hatte Null Rückgrat und hat sich alles von mir gefallen lassen. Er sagte nur so richtig pussyhaft „Das ist nicht nett von dir.“ Einerseits war ich so fies, weil ich wirklich so über ihn empfunden habe und anderseits, wusste ich, dass er weiß, dass ich meinen Hintern versohlt bekommen möchte. Also hoffte ich dadurch ein paar schöne Schläge provozieren zu können. Nach einer Weile sagte er, dass er nicht so lange bleiben könnte, weil er am nächsten Tag arbeiten muss und fragte ob wir denn jetzt was machen wollen. Eigentlich wäre ein „ciao“ in diesem Augenblick genau richtig gewesen, aber ich wollte ja meine Daten, also bejahte ich.

Wir haben uns auf mein Bett geschmissen und haben miteinander rumgemacht. Er leckte mich und ich habe ihm im Anschluss einen Blowjob gegeben. Dann hat er mich ein paar Mal auf den Hintern gehauen. Ich meine gestreichelt. In dem Moment, dachte ich mir nur: „Meine Mutter schlägt fester zu als du.“ Ein kleiner Brat, der ich bin, habe ich versucht ich ihn weiter zu dissen und sagte auch, dass er schlägt wie ein Mädchen. Irgendwie passierte nicht wirklich was und wir sind dann zum Sex gewechselt. Er hat okay gefickt und kam dann nach unter 10 Minuten. Danach zog er sich an und versuchte so schnell wie möglich aus meiner Wohnung zu verschwinden. Bestimmt hasste er mich dafür, weil ich ihm Dinge gesagt habe, die er nicht hören wollte.

Natürlich haben wir uns nie wieder gesehen. Außerdem weiß ich nicht mehr wie er heißt oder aussieht.

Ich mochte nicht wie er sein Leben geführt hat, aber ich habe eigentlich keine negativen Gefühle ihm gegenüber. Irgendwo wusste ich, dass er ein armes einsames Wesen ist. Vielleicht wollte ich ihm sogar helfen, in dem ich versucht habe zu zeigen, dass Arbeit und Geld nicht die Dinge sind, die einen wirklich glücklich machen. Ich denke, dass er sogar eingesehen hat, dass ich Recht habe und es ist schade, dass er trotzdem lieber den langweiligen und einsamen Weg gehen möchte. Was nicht heißt, dass ich es nicht unglaublich genossen habe ihn zu dissen.

Normalerweise würde ich mich als recht toleranten, netten Menschen beschreiben, aber es gibt ein paar Menschen, den ich begegnet bin, die meinen emotionalen Sadismus bis an die Decke gebracht haben. Ich hatte ein paar Mal im Jahr so Momente, wo ich es gebraucht habe, irgendwo im Netz jemanden zu finden, den ich veräppeln und beleidigen kann. Dann wird aus mir eine krass toxische Persönlichkeit und ich bin dann der Meinung, dass sie selber Schuld sind, wenn die sich das gefallen lassen oder es nicht merken. An dieser Stelle möchte ich wieder meine Liebe an BDSM ansprechen, weil es sogar Menschen gibt, die total darauf stehen und sich freuen würden, wenn ich mal solche Ausraster bekomme.

Bis bald!

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