Shibarilog #4 – Übungspartner?!

Man hört es überall: "Ich würde ja gerne mehr Zeit mit Shibari verbringen und zu üben, aber ich habe leider niemanden, mit dem ich es machen kann." Meine Meinung dazu? Es ist nicht so einfach. Vielleicht einfacher als einen "Liebespartner" zu finden, aber es gibt trotzdem viele Faktoren, die zwischen den zwei Menschen stimmen müssen. Ich habe am Anfang gedacht, dass es eigentlich ziemlich egal ist mit wem man übt. Derjenige soll sich für mich hinstellen und mit sich machen lassen. Wenn man sich dabei nett unterhalten kann, dann passt es schon. Wie ich mich geirrt habe. Gleich erzähle ich euch wie ich bei meinen ersten zwei Bunnies gefailt habe. Man kann natürlich viele verschiedene Übungspartner haben und es ist nicht verkehrt unterschiedliche Körper kennen zu lernen, aber es bringt einen auf Dauer viel weiter, wenn man jemanden hat, den man regelmäßig sieht. Wahrscheinlich wäre es am einfachsten es mit dem Liebespartner zu tun, aber Liebe kann man sich nicht immer aussuchen. Zumindest ist es alles bisschen komplizierter, als eine Freundschaft aufzubauen. Vielleicht schüttelt der eine oder andere den Kopf, aber es ist für mich zumindest einfacher. Und ohne eine gewisse Freundschaft, könnte ich mir keine Beziehung vorstellen.

Shibarilog #3 – Erste Seile & Versuche

Ich war ziemlich planlos und hatte immer noch keine Ahnung was ich eigentlich tue. Mein Plan war es irgendwann Privatunterricht zu nehmen, aber ich wollte mir trotzdem schon bisschen was beibringen, damit ich nicht den Anfänger-Anfänger-Kurs belegen muss und noch mehr Geld ausgebe. Geld, dass ich nicht besitze. Ich bin eine arme Sau und kann nicht wirklich mit den Scheinen um mich werfen. Nicht mal für Seile hatte ich Geld... Jedoch bin ich einfach kein Mensch, der zuhause vor dem Laptop sitzt und sich die Videos so lange anschaut bis ich mir das alles gemerkt habe. Das ist so mühsam und langweilig. Ich bevorzuge learning by doing. Am liebsten habe ich es, wenn jemand mir Dinge beibringt.

totd #19 – Rope Bottoming

Seile am Körper zu spüren finde ich unglaublich besonders. Es ist ja auch nicht alltäglich Seil als Material an sich zu haben. Shibari ist einer der Dinge, wo ich mich am schnellsten fallen lassen kann. Je mehr Seile um mich gewickelt werden, desto mehr entferne ich mich in die schöne Welt des Subspaces. Neben den Seilen mag ich auch diese körperliche Nähe, die ich mit dem Rigger teile. Seinen Atem zu hören, seine Berührungen zu spüren. Zwei Menschen kreieren einen Moment, der sie auf eine ganz eigene Art verbindet. Hach und ich liebe es Seile im Gesicht zu haben! Außerdem empfinde ich meinen eigenen Körper ganz anders. Mein Atem ist präsenter, ich konzentriere mich auf Stellen, die ich sonst als einen selbstverständlichen Teil von mir sehe. Ich fühle mich sicher und umarmt. Es ist so wie meditieren, nur viel schöner und intimer. Ich mag es, dass es ein komplexer Prozess ist im Vergleich zu anderen Bondagearten, wo das Ergebnis eher wichtig ist. "Ich möchte gerne eine Person bewegungsunfähig machen oder in XY-Pose schnell bringen um XY zu machen". Beim Shibari brauche ich nicht unbedingt andere Dinge, damit es sich vollständig anfühlt. Es ist eine Welt für sich, die ich eigentlich gar nicht in Worte fassen kann. Da jeder Mensch anders Dinge empfindet, kann man keinem wirklich erzählen wie es genau ist. Macht euch selbst ein Bild. Vielleicht mögt ihr es, vielleicht auch nicht. Es gibt da eben kein richtig oder falsch. Lasst euch da nicht von irgendjemandem beeinflussen. Im ersten Schritt unterscheide ich erstmal grob zwischen drei Punkten. Grundsätzlich fessele ich aber nur mit Menschen, die mir sympathisch sind.

Shibarilog #1 – Motivation & Ziele

Mein erster Kontakt zu Shibari war in Pornos. Ich erwähnte schon in meinem Beitrag über Pornografie, dass ich mir gerne mal "Asian Bondage" Pornos anschaue. Da sind die Mädels auch mit Seil verbunden, aber so wie ich nie darüber nachgedacht hatte, dass ich selber BDSM ausleben würde, dachte ich genau so wenig darüber nach selber gefesselt zu werden. Geschweige denn selber zu fesseln; ich wusste bis vor kurzem ja nicht mal, dass ich dominant sein kann. Zum ersten Mal unterhielt ich mich mit "Jh" über Shibari und wurde von "Ss" zum ersten Mal mit Seilen gefesselt. Sonst hatte ich in meinem Leben nie wirklich eine Verbindung zu Seilen gehabt. Weder Segeln, noch Klettern oder sonstiges.