Nachdem ich meinen ersten Workshop besucht hatte, hat es nicht sehr lange gedauert, bis ich mich beschlossen hatte mir ein paar Dinge zu besorgen. Nämlich Seile und ein Bunny, der mich durch die langweiligen Übungsstunden begleiten würde. Na gut, da ich immer ziemlich viel Zeit in etwas investiere, wenn ich Feuer und Flamme bin, wusste ich, dass ich sicherlich mehrere Bunnies brauchen werde. Dazu später was (:

Ich war ziemlich planlos und hatte immer noch keine Ahnung was ich eigentlich tue. Mein Plan war es irgendwann Privatunterricht zu nehmen, aber ich wollte mir trotzdem schon bisschen was beibringen, damit ich nicht den Anfänger-Anfänger-Kurs belegen muss und noch mehr Geld ausgebe. Geld, dass ich nicht besitze. Ich bin eine arme Sau und kann nicht wirklich mit den Scheinen um mich werfen. Nicht mal für Seile hatte ich Geld… Jedoch bin ich einfach kein Mensch, der zuhause vor dem Laptop sitzt und sich die Videos so lange anschaut bis ich mir das alles gemerkt habe. Das ist so mühsam und langweilig. Ich bevorzuge learning by doing. Am liebsten habe ich es, wenn jemand mir Dinge beibringt.

Mein erster Futomomo!

Was Seilmaterial angeht, bevorzuge ich Jute; wobei ich auch Hanfseile habe. Als meine ersten 3x8m Seile ankamen, wollte ich direkt loslegen. Youtube war meine erste Quelle der Wahl und ich schaute nach Dingen, die ich auch an mir selber Fesseln könnte. Als erstes versuchte ich mich an einem Futomomo. Für den Anfang war der jetzt nicht zu schlecht oder so, aber fester hätte er schon sein können. Ich fesselte ihn noch ein, zwei Mal und war dann schon direkt gelangweilt und suchte nach was neuem, was ich so an mir üben könnte. Auch wenn es wahrscheinlich viel zu viele andere Möglichkeiten gibt einen Futomomo zu binden.

Als nächstes fesselte ich mir ein „Pentagramm-Harness“. Er war ganz schön, aber ich habe direkt gemerkt, dass ich kein wirkliches Interesse habe mich selbst zu fesseln. Auch wenn ich im Normalfall sehr gerne in Seilen bin. Ab und zu mache ich kleine Fesselungen, wenn mir danach ist, wie zB. auf dem Bild vom Beitrag vom Valentinstag, aber sonst eher meh. Wahrscheinlich ist der Reiz für mich anderen Menschen nah zu sein und Seile „nur“ einer der schönen Möglichkeiten ist eine Verbindung aufzubauen. Ich kann es nicht genau sagen. Wer weiß ob ich eines Tages den Gefallen an Self-tying finde und mich darin vertiefe. Es gibt es zumindest viele interessante technischen Tricks, die man sich aneignen müsste.

Am selben Tag hätte ich eigentlich eine Verabredung mit meinem ersten potenziellem Bunny gehabt. Sein Handy war angeblich kaputt und er hatte meine Wohnung nicht gefunden. Alles bisschen suspekt. Ich muss schon zugeben, dass ich sehr frustriert war, dass ich nicht direkt starten konnte. Jedoch hatte ich mich am nächsten Tag mit dem nächsten potenziellem getroffen und hatte auch meine erste TK-2 gefesselt. Es sah grausam aus und die Spannung erst… Auch das immer wieder fesseln fand ich sehr anstrengend und langweilig. Ich war immer der spontane Mensch, aber nach einer Weile habe ich mir vorab bisschen damit beschäftigt was ich gerne fesseln und üben möchte. Somit hatte ich mir einen Ganzköperfessel-Plan erstellt, damit ich nicht nur ein Pattern immer wieder drauf- und abfesseln tue.

Ich wusste von Anfang an, dass es eine Menge Disziplin von mir erfordern wird und dass ich üben eher als ätzend empfinden werde, also versuchte ich mich ziemlich früh schon auszutricksen. Anfangs dachte ich, dass es egal ist, wer mir seinen Körper zur Verfügung stellt, denn schließlich will ich ja nur üben und keine sexuellen Dienste anbieten, aber inzwischen bin ich sehr wählerisch damit, wer mein „Übungsobjekt“ sein darf. Schließlich ist es echt nicht so langweilig, wenn ich mich gut mit meinem Gegenüber unterhalten kann. Ich weiß nicht genau, warum ich das alles so mega ernst angegangen bin, aber man kann ruhig Spaß haben beim üben, ohne, dass es die Leistung beeinflusst.

Mehr Details über meine Erfahrungen mit verschiedenen Bunnies erzähle ich euch in der Zukunft. Da habe ich auch eine Menge gelernt und es wäre viel zu viel um es hier noch in diesen Beitrag reinzuquetschen. Ich muss zugeben, dass ich die Shibari-Kategorie ein wenig vernachlässigt habe. Den Entwurf hatte ich schon irgendwann letztes Jahr angefangen zu schreiben, aber irgendwie ging es nicht weiter. Mal schauen ob es jetzt besser laufen wird. (:

PS: Immer wieder frage ich mich wie die Reise für andere Menschen war… Kennt jemand irgendjemanden, der darüber geschrieben hat? Bücher? Blogs? Ich bin so neugierig!