Sextoy-Test: We-Vibe Tango

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Der We-Vibe Tango in blau

Dies ist ein Test zu einem Produkt, welches ich mir selbst gekauft habe. Dieser Test ist nicht gesponsert, und es werden keine Affiliate-Links verwendet. Hier lest ihr meine ehrliche Meinung zu diesem Produkt.

Worum geht’s?

Ich möchte euch heute den We-Vibe Tango vorstellen. Der Tango ist ein klassischer „Bullet-Vibrator“, also ein kleiner unauffälliger Vibrator, der für externe Stimulation gedacht ist. In Deutschland werden diese Vibratoren manchmal „Lippenstiftvibratoren“ genannt, aber das ist ein so dämlicher Name, dass ich lieber beim Begriff Bullet-Vibrator bleibe.

Der Großteil aller Bullet-Vibratoren ist, man muss es leider so sagen, furchtbar! Sie sind häufig batteriebetrieben, nicht wasserdicht, aus seltsamem Material und wahnsinnig schwach. Aber all das macht sie natürlich auch billig. Und weil sie so billig sind, sind das leider auch die Vibratoren, mit denen viele Leute das erste Mal in Berührung kommen. Kaum jemand wird sich direkt am Anfang einen Vibrator kaufen, der 100€ und mehr kostet. Es ist ein bisschen schwierig, hier einen guten Vergleich zu finden, aber ich versuche es mal mit Gin: Für 10€ wird es sehr schwierig, einen guten Gin zu finden. Wenn man aber bereit ist, ein bisschen mehr Geld in die Hand zu nehmen, dann findet man schnell ganz hervorragenden Gin. Natürlich kann man für Gin auch 100€ und mehr ausgeben, aber für sehr guten Gin ist das definitiv nicht nötig. Und hier kommen wir nun endlich zum We-Vibe Tango!

Der We-Vibe Tango ist einer der besten Bullet-Vibratoren, die man bekommen kann. Das ist nicht nur meine Meinung, fast alle Tests und Reviews zu diesem Vibrator kommen zum gleichen Ergebnis. Er hat unglaublich starke Vibrationen, ist wasserdicht, ist aus körperfreundlichem Material, hat einen Akku statt Batterien, und ist, je nach Angebot, schon ab 40€ zu haben.

Wenn man sich die Beschreibung des We-Vibe Tango durchliest, dann kann es einem allerdings vorkommen, als wäre dieser Vibrator ausschließlich für Frauen gedacht. Bei Amorelie beispielsweise wird der Vibrator als „perfekt für Frauen, Frau&Frau, Klitoral und Vaginal“ beschrieben. Bedeutet das also, dass Männer hier komplett leer ausgehen? Das will ich in diesem Test klären!

Der erste Eindruck

Der Tango wird in einer We-Vibe-typischen schönen Verpackung geliefert. In dieser Verpackung findet ihr den Vibrator selbst, einen magnetischen USB-Charger (mehr dazu später), ein Handbuch und einen kleinen weißen Satin-Beutel, in dem ihr den Vibrator und den Charger aufbewahren könnt. Ich persönlich bin ein großer Fan von solchen Beuteln, ich finde es erleichtert das Aufbewahren eurer Toys ungemein. Leider gibt es nicht besonders viele Toys, die mit einer eigenen Tasche kommen, weswegen in meiner Sextoy-Schublade allgemein ziemliches Chaos herrscht (erstmal eine halbe Minute nach dem richtigen Toy zu suchen kann ein echter Stimmungskiller sein…).

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Was mitgeliefert wird: Der Vibrator selbst, ein Charger und eine Satin-Tasche. Hier nicht abgebildet: Das Handbuch und die Garantiekarte.

Den We-Vibe Tango gibt es in den Farben Blau, Pink und Weiß, wobei man den weißen Tango nur als Bestandteil der We-Vibe Pleasure Mate Collection bekommen kann. Der Tango besteht aus ABS-Plastik und hat auf der unteren Seite eine Abdeckung aus Silikon, in welcher der Knopf integriert ist, mit dem man den Vibrator an- und ausschalten kann. Sowohl ABS-Plastik als auch Silikon sind Materialien, welches nicht porös und absolut sicher für den Körper sind (hierzu werde ich euch hoffentlich in einem zukünftigen Artikel etwas mehr erzählen können). Ihr müsst euch also keine Sorgen machen, den Tango irgendwo an eurem Körper zu verwenden.

Aufladen geht ganz einfach über einen USB-Anschluss. Der Tango wird magnetisch an dem Charger befestigt, und lädt sich dann auf. Hier gibt es meinen ersten großen Kritikpunkt, denn die Magneten sind nicht besonders stabil und können sich während des Aufladens zu leicht ablösen. Hier wäre ein besseres Ladesystem auf jeden Fall hilfreich. Der Tango lädt für etwa 90 Minuten und kann dann (laut Hersteller) 2 Stunden benutzt werden. Ich habe das für euch mal an meinem mittlerweile fast 4 Jahre alten Tango getestet, der hält seine Ladung auf der höchsten Vibrationsstufe noch für 1 Stunde und 20 Minuten, während mein zweiter, neuer Tango (ja, ich habe zwei davon) 1 Stunde und 50 Minuten durchhält. Zu eurer vollständigen Information: Es gibt ein paar Berichte von Leuten, bei denen Tangos fehlerhaft waren oder schnell kaputt gegangen sind. Mein eigener erster Tango hatte eine Phase, in der er auch volle Ladungen nur noch für ein paar Minuten gehalten hat (da habe ich mir meinen zweiten gekauft). Nach ein paar Extra-Ladungen und etwas schütteln hat er dann allerdings wieder einwandfrei funktioniert. Der Tango kommt mit einer 1-Jahres-Garantie, außerdem ist We-Vibe wohl ziemlich kulant, was Rückgaben angeht. Selbst habe ich da allerdings noch keine Erfahrungen gemacht.

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Die Verbindung von Vibrator und Charger ist leider nicht immer stabil

Da der Tango wasserdicht ist, ist auch das reinigen und desinfizieren kein Problem…einfach unter fließendes warmes Wasser halten, mit Seife oder Desinfektionsmittel einreiben, abwaschen und fertig. Wenn doch nur alles im Leben so einfach wäre! Wasserdicht bedeutet natürlich auch, dass ihr den Tango zum Beispiel auch in der Badewanne oder Dusche verwenden könnt.

Meine Erfahrung

Solo

In diesem Test geht es um einen Vibrator, also müssen wir über die Vibrationen des Tangos reden. Sie sind stark. Sehr stark. Bei genauerem Nachdenken wirkt es fast unrealistisch, dass ein so kleiner Vibrator so starke Vibrationen liefern kann, aber genau das macht der We-Vibe Tango. Fast noch beeindruckender ist allerdings die Art der Vibrationen vom Tango.

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Vibrationen, die US-Reviewer gerne als „buzzy“ und „rumbly“ beschreiben. Perfekte deutsche Übersetzungen gibt es dafür nicht, aber sie können denke ich am besten mit „oberflächlich“ und „durchdringend“ beschrieben werden (hier ein hervorragender Artikel von „Hey Epiphora“ dazu). Und der We-Vibe Tango ist das Musterbeispiel eines Vibrators mit starken und durchdringenden Vibrationen. Egal, wo an deinem Körper du diesen Vibrator verwendest, man spürt die durchdringenden Vibrationen, und die Effekte reichen von „erwartbar“ bis „was zur Hölle passiert hier gerade?“. Eine Partnerin von mir hat mir den Tango mal an die Nasenspitze gehalten, und so haben wir rausgefunden, dass die Kombination Tango + Nase automatisch dazu führt, dass man niesen muss, so durchdringend sind die Vibrationen. So macht experimentieren Spaß!

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Vibrationsstufen des Tango

Natürlich wollt ihr euch den Tango nicht kaufen, um ihn euch konstant an die Nase zu halten, sondern um damit einen Orgasmus zu bekommen. Wie sieht es also damit aus? Der Tango hat 8 Vibrationsstufen, diese kann man wechseln indem man kurz auf den An/Aus-Knopf unter der Silikonabdeckung drückt. Leider gibt es keine Möglichkeit, zur letzten Vibrationsstufe zurückzukommen, dafür müsst ihr durch alle 8 Vibrationsstufen schalten, was ziemlich nervig sein kann. Ein „Travel Lock“, also eine Möglichkeit, den Tango für z.B. einen Flug permanent auszuschalten, auch wenn der Knopf versehentlich gedrückt wird, gibt es leider nicht. Die ersten 4 Vibrationsstufen sind konstant (schwach, mittel, stark, ultra-stark), die letzten 4 Vibrationsstufen sind Vibrationsmuster (die werden, wie ihr im Bild rechts seht, von We-Vibe äußerst hilfreich als „Tease“, „Wave“, „Pulse“ und „Cha-Cha“ beschrieben). Der Tango „merkt“ sich außerdem die letzte Vibrationsstufe, wenn ihr ihn ausschaltet, und startet beim nächsten Gebrauch direkt wieder auf dieser Stufe. Ich bin persönlich kein großer Fan von Vibrationsmustern und nutze normalerweise einfach die stärkste konstante Vibration.

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Mit diesem Knopf auf der Unterseite des Vibrators schaltet ihr durch alle Vibrationsstufen, und ihr schaltet das Gerät an und aus

Die abgeflachte Form des Tango erlaubt eine extrem präzise Stimulation, was für Klitoris-Besitzer natürlich hervorragend ist, aber auch eine gute Penis-Stimulation ergibt. Insbesondere am Übergang von Eichel zu Schaft fühlt sich die Vibration hervorragend an, und bringt mich bei fast jeder Nutzung des Tango zum Orgasmus. Daneben könnt ihr den Tango natürlich auch für weitere Körperteile (außer der Nase) verwenden, zum Beispiel an den Nippeln oder dem Perineum. Hier sind eurer Kreativität kaum Grenzen gesetzt.

Zusätzlich zur Nutzung des Tango als „Primär-Vibrator“ gibt es auch viele weitere Sextoys, die mit einen Bullet-Vibrator verwendet werden können. Beispiele hierfür sind etwa der Xpander oder verschiedene Dildos, die man mit dem Tango in Vibratoren verwandeln kann.

Zu zweit

Weil der Tango so klein ist, kann man ihn in fast jeder Position verwenden, um den Partner noch besser zu befriedigen und den Sex noch ein bisschen besser zu machen. Die beste Position für mich ist hier die Reiterstellung, hier kann der Tango richtig eingesetzt zu einem tollen Orgasmus für die Partnerin führen. Auch beim Doggystyle oder in der Missionarsstellung kann der Tango gut verwendet werden, dann allerdings von der Partnerin selbst.

Auch für Teasing und Vorspiel ist der Tango super geeignet, da er wiegesagt prinzipiell an jeder Körperstelle eingesetzt werden kann. Eine weitere Möglichkeit wäre, den Tango am Penis festzubinden und ihn dann für eine Tease&Denial-Session einzusetzen. Das wäre sicherlich sehr heiß, ich habe es selbst aber noch nicht probiert. Auch hier sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt!

Positives & Negatives

Wie ihr bis hierhin vermutlich schon mitbekommen habt, gibt es viele gute und wenig schlechte Sachen, die ich zum We-Vibe Tango erzählen kann. Ist der Tango also ein Sextoy, was für euch interessant sein könnte? Hier möchte ich alle positiven und negativen Aspekte nochmal übersichtlich für euch auflisten. 

Positiv Negativ
Starke und durchdringende Vibrationen Der magnetische Charger ist etwas instabil und funktioniert nicht immer optimal
Vibration ist durch die abgeflachte Form an der Spitze extrem fokussiert Keine Möglichkeit, zur letzten Vibrationsstufe zurückzukehren, stattdessen muss man durch alle Vibrationsstufen schalten
Besteht aus sicheren und nicht-porösen Materialien Es gibt einige Berichte von fehlerhaften und schnell kaputten Tangos.
Wasserdicht Kein Travel Lock
Nicht batteriebetrieben, sondern über Akku wiederaufladbar
Sehr vielseitig einsetzbar, sowohl Solo, als Paar wie auch mit vielen anderen Sextoys
Satin-Beutel zur Aufbewahrung wird mitgeliefert
Verhältnismäßig günstiger Preis

Zusammenfassung

Ja, der We-Vibe Tango ist vor allem für Frauen gedacht. Ich hoffe aber, dass ich euch in diesem Test zeigen konnte, dass auch Männer und Paare an diesem Vibrator viel Spaß haben können. Wenn ihr schon wisst, dass starke Vibrationen nichts für euch sind, dann kann ich euch den We-Vibe Tango nicht empfehlen. Wenn ihr noch keine Sextoys habt und etwas Gutes für den Einstieg sucht, dann kann der Tango ein hervorragender erster Kauf für euch sein, denn hier bekommt ihr für verhältnismäßig wenig Geld viel potenzielle Befriedigung an die Hand.

Den We-Vibe Tango könnt ihr bei We-Vibe selbstLovehoney, Amorelie, Eis.de und sicherlich auch beim lokalen Erotikshop eures Vertrauens kaufen. Viel Spaß beim Ausprobieren!

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Hier gut zu sehen: Die abgeflachte Spitze, die sehr präzise Stimulation erlaubt

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Klein aber stark

Ein Gedanke zu “Sextoy-Test: We-Vibe Tango

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