#13 – BoundCon XV

Ich hatte euch in meinem letzten Tagebucheintrag erzählt, dass ich mit „JJ“ auf die BoundCon fahre! Bin Sonntag Abend völlig fertig zuhause angekommen und habe mir zehn Stunden Schlaf gegönnt. Das habe ich aber sowas von gebraucht. Eine Woche Urlaub nach dem turbulenten Wochenende wäre nicht schlecht gewesen, aber da diese Woche wieder eine kurze Woche ist, werde ich es überleben. Heute erzähle ich euch das bisschen, was ich von der BoundCon mitbekommen hatte. Die privaten Details der Zweisamkeit mit „JJ“ erzähle ich euch in einem separatem Beitrag und versuche mich auf das Wesentliche zu fokussieren. Nämlich der Messe (:

IMG_1381Es war meine erste BoundCon und auch wenn ich kurz hier und da was gehört habe, versuchte ich mich von nichts beeinflussen zu lassen. Ich war eh aufgeregt und zählte die Tage bis ich „JJ“ wieder sehen würde. Da blieb kein Raum mehr für Zweifel, da ich wusste, wenn es dort nichts wird, wird er da sein. Wir hatten drei Workshops gebucht und wollten uns ein paar Performances anschauen. Mehr zu den einzelnen Workshops gleich.

Die Halle war kleiner als ich erwartet hätte. Naja, besser als eine zu riesige, wo es eh nur überall das Selbe gibt. Es gab viele Händler, man konnte von Sextoys, bis Schmuck, Kleidung und zu Schlaginstrumenten erwerben, was das kinky Herz begehrt. Da ich eh immer pleite bin, hat mich Ware jetzt nur bedingt interessiert. Ich hatte einen kurzen Impuls mir einen Ring zu kaufen, aber der verflog auch schon am nächsten Tag. Letztendlich hatte ich mir überhaupt nichts gekauft. Was ziemlich selten ist. Meistens gibt es zumindest eine Kleinigkeit, die meine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Vielleicht war in meinem Kopf auch kein Platz mehr dafür.

Wir hatten ein 3-Tage-VIP-Ticket für die Messe gehabt. Das inkludierte einen separaten Bereich, wo wir mit Getränken und Speisen versorgt worden sind. Für 130€ kann man echt nicht meckern. Ich denke Essen und Trinken so zu besorgen wäre am Ende teurer geworden. Es gab eine gute Auswahl an allem. Verschiedene Gerichte, von vegan bis süß und Salate. Zu trinken gab es alkoholfreies, aber auch Bier und Wein. Viel getrunken und gegessen haben wir jetzt nicht. Aber ich hatte mich zumindest durch das meiste durchprobiert. Klar ist es keine 5 Sterne-Küche, aber es war immer alles gut befüllt und schmeckte ganz gut (:

Dafür hatten wir meistens im Hotel ein sehr ausgiebiges Frühstück. Ich war dann gefühlt auch für den halben Tag satt. Manch andere würden es wahrscheinlich schon als Brunch bezeichnen, wenn man erst nach 11h anfängt. Wenn wir schon beim Thema sind, haben wir zwei Nächte im Feringa-Park Hotels übernachtet. Wir hatten ein Doppelzimmer im Nebenhaus. Ohne Witz, ich kann mich gar nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal einen Schlüssel in die Hand gedrückt bekommen hatte. Und vor allem nur einen. Aber das Zimmer war recht groß und gemütlich eingerichtet. Das Badezimmer war mit einer Badewanne ausgestattet und es gab sogar sowas wie eine kleinen Miniküche mit Kühlschrank, Mikrowelle, Besteck, Teller und eine kleine Spüle. Für den Preis von 115€ pro Nacht für zwei Personen kann ich mich nicht beschweren.

Das Schöne ist, dass das Hotel nur exklusiv für Boundconbesucher freigegeben war. Das bedeutet, dass man nur mit „gleichgesinnten“ umgeben war. Abends gab es auch in der Lounge im Haupthaus eine Aftercon-Party. Wir sind am Samstag auch ohne irgendwelche Erwartungen hingegangen. Es war meine erste Party in dem Bereich. Öffentlichkeit hat mich nie wirklich interessiert. Ich brauche keine Masse um mich, damit ich glücklicher werde. Es war interessant Menschen ihren BDSM leben zu sehen, neben den vielen tollen Outfits. Da „JJ“ auf öffentliches „spielen“ abfährt, habe ich mich darauf eingelassen. Auf beiden Seiten. Mehr Details in einem anderem Beitrag.

Jetzt wieder zurück zu der eigentlichen Messe. Es gab diverse Performances und verschiedene Bühnen. Von der VIP-Ecke hatte man die frontale Ansicht auf die Hauptbühne mit genügend Sitzplätzen. Leider haben wir nicht sehr viele Performances gesehen, zumindest keine von Anfang bis Ende. Das was wir so mitbekommen haben, war schon sehr schön anzuschauen. Ich muss sagen, dass ich mir meistens lieber die „privaten“ Fesselsessions anschaue, als die Show auf der Bühne. Performances haben ihren Charm und die Schönheit, aber es ist eine andere Intimität als bei einer „normalen“ Session. Ob es wahr ist, kann ich nicht bewerten. Ich denke die Menschen auf der Bühne erleben auch eine wunderbare Intimität miteinander.

„JJ“ hatte zwar ein paar Bilder gemacht, aber da mit ein paar Ausnahmen Fotoverbot war, werde ich jetzt keine Fotos großartig veröffentlichen. Und die privaten gehören eben mir ;). Falls ihr euch zu meinen Freunden zählt, dann kann ich euch sicherlich bei der nächsten Begegnung ein paar zeigen. 

Wir haben drei Workshops gebucht. Der erste war „Matthias Grimme – Needlework… Playpiercing und mehr.“ am Freitag um 20 Uhr. „JJ“ und ich waren nicht sicher was wir von Nadeln halten sollten, aber wir waren doch zu neugierig mehr herauszufinden. Matthias hat uns jede Menge über die nötigen Werkzeuge und Hygiene erzählt. Ich empfand es als sehr informativ und all das konnten wir uns auch als Handout mitnehmen. Zum Schluss hat er auch an seinem Modell demonstriert wie man sowas macht und wir durften die eine oder andere Nadel an unserem Partner ausprobieren. Wir haben uns gegenseitig eine Nadel durch die Hautschicht gestochen. Der Schmerz war sehr interessant. Und es ist einfacher und weniger schlimm als alles was ich mir so ausgemalt hätte. Ich stelle mir zumindest schön vor viel Zeit zu haben und ein schönes Kunstwerk an jemandem anderes zu kreieren.

Fazit: Nadeln, ja! Auf beiden Seiten. Okay, nicht durch die Nippel. Also demnächst kaufe ich vielleicht ein paar Utensilien oder frage „TM“ ob er mich mit ein paar Nadeln verschönern möchte.

Der zweite Workshop war bei „Andrea Ropes – Legs Ties“ am Samstag um 14h. Den Abend davor habe ich seine Performance auf der Bühne gesehen und habe mich direkt in seine Seile verliebt. Naja, auch in seine Haare. Wie er sich bewegte, seine Seilführung, wie schön er und sein Modell aussahen. Als ich realisiert hatte, dass ich am nächsten Tag den Workshop bei ihm haben werde, hat es mich zu einem kreischenden Fangirl verwandelt. „OMG, ich werde morgen mit dem Typen reden und von ihm lernen!!!“ Er hat uns zuerst einen Hip-Harness gezeigt und „JJ“ hat den fesselnden Part übernommen. Ich bin ein definitiv ein erfahrener Rigger als er und da ich auch ein paar Hip-Harnesses gefesselt hatte, verstand ich auch schon vieles intuitiv und konnte mir auch Dinge logisch erschließen.

Ist ja auch nicht schwer. Ich fessel viel regelmäßiger als er. Jeder fängt mal an. Ich habe immer noch zu oft meine schlechten Momente. Als nächstes hat er uns einen Agura gezeigt, der suspensiontauglich ist, aber nur mit einem anderem stützenden Hängepunkt. Ich hatte ihn einmal gefesselt und er wurde nicht besonders gut. Zumindest weiß ich worauf ich achten muss und wie die Fesselung geht. Sollte ich demnächst noch ein paar Mal fesseln um das zu verinnerlichen. Wäre ja schade, wenn man das Gelernte schnell wieder vergessen hat. Da fällt mir ein, dass ich ein paar andere Dinge mal wiederholen sollte.

Fazit: Der Kerl war im Hemd 1000% attraktiver! Ähm, ich meine, ich habe wieder dazu gelernt und mich wohlgefühlt. Sein Modell war auch sehr nett und sie gab sich sehr viel Mühe „JJ“ mehrmals zu erklären was er bei dem Hip-Harness machen muss. Er ist auch auf meine Fragen eingegangen, wenn ich nicht weiter wusste und hat auch direkt gesehen, wenn ich einen Fehler gemacht habe. Kann den Workshop auf jeden Fall weiter empfehlen (:

Der letzte Workshop „Matthias Grimme – Pain Play. Schlaginstrumente und wie man sie richtig nutzt.“ war am Sonntag um eine grausame Uhrzeit. Nämlich 12:30h. Wir kamen zu spät, da Frühstück und auschecken doch ein wenig länger gedauert hat. Zuerst hat uns Matthias über Körperstellen aufgeklärt, wo man hinschlagen kann/soll und wo nicht. Danach ging es weiter in die Materialkunde. Er erzählte uns zu den einzelnen Schlaginstrumenten ein bisschen was und demonstrierte es an seinem Modell. Es war sehr informativ und die Aktion war natürlich schön anzuschauen. Leider hatten wir keine Zeit um selbst die Werkzeuge auszuprobieren, was sehr schade war. Eigentlich geht der Workshop wohl normalerweise drei Stunden, aber wir hatten nur zwei Stunden Zeit.

Fazit: Es war sehr interessant und informativ. Ich wusste zB. nicht, dass man Rohstocke ins Wasser tun kann, damit sie länger halten oder dass man Leder regelmäßig fetten muss. Der Workshop ist in seinem vollem Umfang sicherlich empfehlenswert. Ich war nur extrem übermüdet und es war sehr schwierig mich zu konzentrieren. Dafür habe ich ja das Handout, da kann ich nochmal nachlesen (:

Würde ich wieder auf die BoundCon gehen? Jein. Es waren viele interessante und tolle Eindrücke. Leider war ich sehr fixiert auf „JJ“, so das ich niemanden wirklich kennengelernt habe, was bisschen Schade ist, aber ich kann mich nicht beschweren. Über 1000km an einem Wochenende zu reisen war anstrengend. Auch wenn ich selber nicht fahren musste. Mit mehr Zeit davor und danach, würde es sicher weniger stressig sein, aber wegen der Messe an sich würde ich sicherlich nicht fahren. Letztendlich war es ein sehr schöner Kurzurlaub in die Welt von Kink und Seilen und ich bereue es keinesfalls die Erfahrung gemacht zu haben (:

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Ein Gedanke zu “#13 – BoundCon XV

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