Hi meine Liebsten,
wie ihr wisst, habe ich in dem letzten Jahr vergleichsweise zu den Anfängen viel weniger veröffentlicht. Wer schon mal Content Creator war, hatte sicher mal Phasen gehabt, wo man sich einfach ausgebrannt gefühlt hat. Ich wollte heute einfach mal offen über dieses Thema schreiben. Für alle, die nicht bis zum Ende lesen wollen, möchte ich hiermit ankündigen, dass ich für eine Zeit eine Pause einlegen werde. Wie lange die Pause andauern wird, weiß ich nicht, aber ich denke, dass es mir und dem Blog guttun wird, wenn ich tatsächlich für eine Weile aufhöre über die Sexchronik nachzudenken.
Dieser Blog ist mein Baby und ich habe so viele tolle und erfüllende Stunden damit verbracht Beiträge zu schreiben. Auch wenn es nach außen so aussieht, als hätte ich alles einfach „nur„ hingeschmissen, fanden bei mir im Hinterkopf immer wieder Denkprozesse statt. Ich habe mir regelmäßig Gedanken darüber gemacht, wie ich Dinge verbessern kann. Neues Design, unterschiedliche Formate, die ich ausprobieren könnte und auch Themen recherchiert, über die ich schreiben könnte. Ich zähle diese Dinge nicht auf, um herumzuweinen wie viel Arbeit es ist, sondern will eher damit sagen, dass es für mich keine komplette Pause war.
Um ehrlich zu sein, bin ich frustriert. Ich erinnere mich, dass ich angefangen habe über Sexualität zu schreiben, um mich zu befreien und andere Menschen zu inspirieren sich zu entdecken und sich nicht für die eigenen Neigungen schämen müssen. Anfangs hatte ich das Gefühl, dass es auch so rüberkam und ich gewissen Menschen irgendwo helfen konnte. Ich weiß nicht, ob ich über die Zeit einfach mein Ziel aus den Augen verloren habe, weil ich wie blöd geschrieben habe, um genug Artikel pro Woche zu veröffentlichen. Vielleicht hat sich mein Content dadurch in eine andere Richtung entwickelt, aber inzwischen mag ich meine (wahrscheinlich eher selbst wahrsgenommene) Rolle nicht mehr.
Es ging mir nie darum, dass man mir Komplimente macht wie toll ich oder der Blog bin, aber natürlich freue ich mich darüber. Meine Freude bestand darin, dass ich interessante Konversationen mit Menschen geführt habe über ihre Ängste, Kinks und Fantasien. Jedoch hatte ich in letzter Zeit das Gefühl, dass ich einfach nur sexualisiert werde. Als wäre ich eine Persona, die sich nur für Sex und Kink interessiert und nichts anderes. Vielleicht bin ich derzeit einfach nur sensibel, (oder alle sind einfach nur horny wegen der COVID-Situation), aber ich bin diese Nachrichten so satt, wo Menschen davon ausgehen, dass ich mit jedem Kink oder Sex ausleben möchte, weil ich in deren Augen „offen„ bin. Wahrscheinlich störte es mich in meiner Entdeckungsphase nicht, weil ich es tatsächlich getan habe.
„Mit dir kann ich bestimmt viel erleben. Sex mit dir ist sicher total spannend und ich kann viel von dir lernen. Ich finde es toll, dass du so kinky bist und es lebst. Kannst du mich fesseln/ mir fesseln beibringen? Ich wäre auch gerne ein Teil deiner Stories, die du auf deinem Blog veröffentlichst. Ich denke nicht, dass ich dir was Neues zeigen kann, aber ich möchte trotzdem gerne Sex mit dir haben. Ich würde es toll finden, wenn ich mit jemandem so erfahrenes wie dir was haben könnte. Freundschaft mit dir wäre bestimmt spannend, aber eigentlich möchte ich lieber sexuell was mit dir erleben.„
Ich bin mir sicher, dass es da draußen Menschen gibt, die mir sagen würden, dass ich mich doch freuen soll, dass man mir Komplimente macht. Oder das es doch nichts Verwerfliches ist, wenn Menschen jemanden sexuell attraktiv finden. Kann sein, das ihr es so sieht, aber ich habe diese oberflächlichen Komplimente satt. Es stimmt vieles ja nicht mal, was man sich da ausmalt. Ich bin z.B. auf keinen Fall eine Nymphomanin, die ständig Bock auf Sex hat oder darüber nachdenkt. Außerdem bin ich inzwischen auch nicht mehr so offen, dass ich auf jede fremde Erfahrung anspringen würde.
Es gibt auch sehr viele Stories, die es nie auf den Blog geschafft haben. (Trotz allem genug, die ich noch erzählen wollen würde. #2er Reihe wird noch zu Ende erzählt, versprochen!) Vieles auch, weil ich überwiegend nur über Menschen schreibe, mit den ich keinen Kontakt mehr habe. Ich mag es nicht, wenn man erkennen könnte, um wen es sich tatsächlich handelt. Vor allem auch wegen der Privatsphäre der mitbeteidigten Person. Und ich habe Probleme damit, wenn man weiß was ich tatsächlich über die Person denke, auch wenn die Dinge meistens nicht negativ sind. Es gibt einfach gewisse Gefühle, die gehören mir oder sind privat.
In meinen Privatleben, habe ich auch jede Menge andere Themen, mit den ich mich derzeit beschäftige, die meine Aufmerksamkeit erfordern. Editieren und ich sind immer noch keine Freunde, aber noch weniger mag ich derzeit tatsächlich diese sexualisierte Persona. Auch Nachrichten zu lesen, ist eine negativ behaftete Tätigkeit geworden. Also diese Art von Nachrichten gab es schon immer, aber die anderen haben es irgendwo ausgeglichen. Dadurch hatte ich auch mehr Sinn empfunden, weiterzuschreiben. Ich hoffe, dass ich in der Pause meine Gedanken dazu sortieren und meine Einstellung ein wenig verbiegen kann.
Hoffentlich bis bald in neuer Frische, eure Yuu :).
PS: Ich schreibe ab und zu auf meinem anderem Blog Striveforgreatness (ENG) und habe ein neues IG-Profil erstellt für Shibari und Art (um meine nicht vorhandenden Zeichnenskills zu verbessern). Schaut gerne mal vorbei. falls ihr auch mal anderen Content von mir sehen wollt.