Exkurs #3 – Bis das der Tod Euch scheidet oder Verdammt, aber ich leb‘ doch noch

Heute möchte ich als Exkurs einen Text mit der Zustimmung von ‚Rosi1976‘ veröffentlichen. Der wurde im Originalem kopiert und nicht von mir bearbeitet.

Ihr fragt euch sicher warum ich auf so einem Portal registriert bin. Ja, ich habe darüber nachgedacht Paysex anzubieten. Auch denke ich zwischendurch immer noch darüber nach. Moralisch finde ich es nichts verwerfliches, aber ich hinterfrage meine Motive und auch ob ich für so einen Job geschaffen bin. Deshalb ist da nie mehr draus geworden, als nur ein Gedanke, der immer wieder zurückkehrt (:

Wünsche euch viel Spaß beim Lesen!

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Ich will hier nicht über Treue, im Sinne von Loyalität sprechen, sondern rein über die sexuelle Treue in einer Beziehung. Einfachheitshalber nennen wir es mal Ehe.
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In einem Gespräch neulich mit einem sehr netten jungen KM-Singlemann von U30, wurde mir im Brustton der Überzeugung folgendes mitgeteilt:
Wenn ich mal verheiratet bin werde ich meine Frau NIEMALS betrügen.
Und wenn es irgendwann Probleme im Bett gibt, dann sprechen wir drüber und finden eine Lösung. Und wenn das nicht geht, trenne ich mich.

Egal, was ich konstruierte, er war von seiner ehelichen Treue nicht abzubringen. Fand ich einerseits entzückend, da ich ihm den festen Vorsatz zu 100 % abnehme, andererseits halte ich es aber für völlig realitätsfremd.
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Grundsätzlich: Niemand der vorm Altar steht, denkt bei sich: Wurscht wenn es mal nicht mehr hinhaut, was soll´s, andere Mütter haben auch schöne Töchter.
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Wir gehen einfach mal von einem ganz normalen Mann mit gutem Charakter aus.

Als er mit seiner Freundin zusammenkam, haben beide das Lotterbett 6 Wochen lang nicht verlassen. Der Sex war prima. Im Laufe der nächsten Zeit stellte er fest: Das ist die Frau, mit der ich mein Leben verbringen will, das ist die Mutter meiner Kinder. Alles was beim Sex vielleicht nicht ganz so prima mehr war wie in der ersten Zeit wurde a) entweder ausgeblendet oder b) na das wird schon im Laufe der Zeit.Ich kann die Frau ja nun nicht in die Wüste schicken, weil sie sich beim Blasen, gelinde gesagt, etwas ungeschickt anstellt. Na und wenn sie nicht geleckt werden mag, kann man ja auch andere tolle Sachen im Bett veranstalten.
Hurra, es wird geheiratet!
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Jahre später:
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Beide haben ein Haus, zwei Autos, einen dreijährigen Sohn und eine einjährige Tochter. Sie haben einen großen gemeinsamen Freundeskreis, verstehen sich super mit den Nachbarn, beide Schwiegereltern mögen sich und man fährt jedes Jahr in die gemeinsam erworbene Ferienwohnung in Timbuktu.
Außerdem hat er sich grade den Traum mit einer Harley erfüllt.
Seine eigenen Firma läuft optimal, ist allerdings aus gewissen Gründen auf die Frau überschrieben. Ebenso das Haus.
Kein Problem, das Leben ist toll.
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Also fast toll.
Wäre da nicht sein Wunsch nach geilem Sex. Er liebt es neben seiner Frau einzuschlafen und aufzuwachen. Vertraut, geborgen, nicht alleine, einfach schön.
Sie ist immer noch die Frau, die er liebt und der er vertraut.
Der eheliche Sex findet mittlerweile gar nicht mehr statt oder ist schlichtweg langweilig und unbefriedigend. In Pornos hat er Sachen gesehen,mein lieber Schwan, das würde er auch gerne mal erleben. Vielleicht hat er tief in sich auch Wünsche, von denen er genau weiß, andere würden sie als pervers abstempeln. Thema Strap-on und Co. Selbstverständlich hat er seiner Gattin davon nichts anfangs erzählt.
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Seit Jahren will er eigentlich die Dienste einer Prostituierten in Anspruch nehmen, hat aber ein mega schlechtes Gewissen. Er ist doch kein mieser Kerl, der seine Frau betrügt. Er hat es doch versprochen. Sie glaubt doch an ihn und seine Treue. Vielleicht ist er sogar religiös.
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Der Druck wird immer größer. Er merkt, wie er schon anfängt zu Hause nörgelig zu werden und guckt täglich auf seine Hände, ob ihm schon Schwimmhäute zwischen den Fingern wachsen. Gott sei Dank spielt er Tennis und der Tennisarm fällt nicht so auf.
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JETZT ist der Moment gekommen, an dem er eigentlich mit seiner Frau sprechen sollte. Leider fällt ihm aber kein Lösungsvorschlag ein, denn IHR reicht das eheliche Sexleben vollkommen und erpressen kann er sie ja auch schlecht.
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Außerdem kennt er sie genau. Er weiß, wenn sie auch nur ansatzweise von einer anderen Frau hört oder weiß, ist Ende im Gelände. Da ist sie gnadenlos. Etwas, was er eigentlich an ihr schätzt.
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Er denkt an seinen Sohn, der Abends mit einem zusammengeklebten Papierklumpen begeistert durchs Haus auf ihn zu rennt mit den Worten: Guck mal Papa, ein Flugzeug, Hab ich für Dich gebaut.
Nie er ein schöneres, flugunfähiges Objekt geschenkt bekommen.

Er sieht seine kleine Tochter schlafend in ihrem Kinderbettchen an und, obwohl er müde ist, könnte er stundenlang einfach nur das kleine Zwergengesichtchen betrachten. Sie ist so süß, was wohl mal aus ihr wird. Er wird sie immer beschützen. Sie ist ein Teil von ihm. Er hat sie gemacht. Vaterstolz.
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Beim leisen Verlassen des Kinderzimmers stolpert er fast über den Familienhund. Er denkt daran, wie schön es ist, dass er seinen Kindern diesen Wunsch erfüllen konnte. Er selber hatte sich immer einen Hund gewünscht und nie einen bekommen. Dieses kleine Fellknäul hier passt aber auch wie gemacht in die Familie.
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Aus der Küche duftet der Hackauflauf, den er so gerne mag und den seine Frau für ihn gekocht hat. Super, er hat richtig Hunger. Beim Essen erzählt er ihr von den Problemen heute in der Firma und muss wieder einmal feststellen: Sie hat wirklich gute Ideen und Inputs. Sie erzählt von den Kindern und er muss lachen, weil er sich an seine eigenen Streiche als Junge erinnert.
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Auf dem Weg durch den Flur sieht er sich noch einmal den Garderobenschrank an, den er letzte Woche fertig gebaut hat. Passt genau unter die Treppe. Tja, kann auch nicht jeder. Schönes Heim hat er seiner Familie gebaut. Er darf zu Recht stolz auf sich sein.
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Das Licht wird gelöscht, ein GuteNacht Küsschen und …?
Nein, leider gibt es heute, wie fast immer, keinen Sex. Langsam wird es unerträglich. Eigentlich ist er regelrecht wütend. Das ist im Grunde nicht das, was er sich für sein Leben vorgestellt hat. Obwohl.., nur wegen dem bisschen vögeln? Ist er wirklich so oberflächlich? Läuft doch alles. Manchmal denkt er, er wird verrückt im Kopf. Mein Gott, andere Leute haben einen ganz anderen Leidensdruck im Leben. Stellt er sich nur an? Sollte er nicht dankbar sein, so eine tolle Frau zu haben? Und doch….
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Morgen, so beschließt er, meldet er sich bei KaufMich an, denn so kann es nicht weitergehen. Sicherlich ist Sex nicht alles in der Ehe, das weiß und findet er ja selber, aber sooo wenig…..
Wieder einmal schläft er sexuell und mental unbefriedigt ein.

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Am nächsten Tag stellt er fest, er steckt moralisch im selben Dilemma.
Soll er jetzt alles verlieren, nur weil es ihn ab und an mal richtig juckt?
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Und wieder rotiert das Gewissen. Ist es denn SO schlimm, wenn er von monatlich 720 Stunden, eine Einzige untreu ist?

Für seine Frau: JA, absolut indiskutabel !!!
Aber verflixt nochmal, er ist doch nicht schon tot.
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Warum dieser Blog?
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1) Weil nicht jeder Mann, der seine Frau betrügt ein Schwein ist
2) Weil es eben NICHT immer möglich ist zu reden
3) Weil auch Kompromisse nicht immer machbar sind
4) Weil der Preis der Konsequenz manchmal zu hoch ist
5) Weil Bedürfnisse zutiefst menschlich sind
6) Weil das Leben an sich nicht berechenbar ist
7) Weil Ehe eben nicht bedeutet, keine Geheimnisse zu haben
8) Weil man manchmal Entscheidungen nur für sich alleine treffen muss
9) Weil es NICHT Not tut den Anderen zu verletzen, nur um ehrlich zu sein
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Und zu guter Letzt, weil es man einen Hurenbesuch theoretisch auch als Fürsorgepflicht gegenüber seiner Familie sehen könnte. Denn wenn es Dir gut geht und Du ausgeglichen bist, kann es auch in der Familie prima weiter laufen.
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Zu bemerken bleibt noch, dass es selbstverständlich auch andere Modelle der Ehe gibt. Von offener Ehe bis hin zu der (klugen) Frau, die ihrem Mann Hurenbesuche gestattet, nach dem Motto:
Ich hab keine Lust mehr auf Sex, hol´Du Dir was Du brauchst, Hauptsache Du schützt Dich und erzählst mir nichts davon. Letzteres erwähne ich, weil ich einen solchen Kunden seit Jahren habe. Gibt es also wirklich, das Modell.

Der Normalfall scheint mir allerdings eher der von mir erfunden und oben geschilderte zu sein.
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Schön, erstrebenswert, ja vielleicht sogar rettend wäre es Verantwortung für sein Wohlergehen zu übernehmen. Ohne sich schlecht fühlen zu müssen.


Wie sagt Pippi Langstrumpf so schön: Den Mutigen gehört die Welt!

In diesem Sinne
viel Erfolg uns allen beim Blick in den Seelenspiegel 😉

3 Gedanken zu “Exkurs #3 – Bis das der Tod Euch scheidet oder Verdammt, aber ich leb‘ doch noch

  1. Pingback: totd #03 - Kommunikation zwischen Mann und Frau | SEX.CHRONIK. | SEXGESCHICHTEN. SEXFANTASIEN. SEXTALK.

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