Tagebuch #8 – Sommerpause

 

Ihr habt es schon selbst mitgekriegt, dass sich hier nicht so viel getan hat. Ich bin einfach so unmotiviert! Derzeit bin ich echt nicht in Laune Geschichten zu erzählen und die Hitze macht mich auch total fertig. Im Büro ist es so warm wie in der Sauna und jeder Tag ist wie ein mühsamer Gang durch die Hölle. Dementsprechend funktioniert eingebildertermaßen mein Gehirn nicht und ich bin nicht wirklich produktiv was das Schreiben angeht. Ich habe jetzt ein paar Tage Urlaub, mal schauen ob sich da was tut, aber ich glaube da nicht wirklich daran.

Nachdem ich ein paar Wochen lang unsichtbare blaue Flecken mit mir rumgeschleppt hatte, habe ich mich dazu überredet meinem Körper eine Pause zu geben. Habe 11 Tage ohne ein Date geschafft. Bis ich eines Nachts einen feuchten Traum über Seile hatte. Danach habe ich mich entschlossen alles übers Bord zu werfen und ein Fesseldate organisieren. Achja, habe vergessen zu erwähnen, dass ich mein Handgelenk auch noch verstaucht hatte. Da war glaube ich eher der Grund für die „Abstinenz“. Ich habe es ganze 6 Tage ohne aktiv zu fesseln geschafft. (Immer diese Workshops, die dann einem alles versauen!)

Als der Schmerz nachließ, habe ich es letztes Wochenende direkt wieder krachen lassen. Sowohl passiv und auch aktiv mich den Seilen hingegeben. Verdammt, ich leide tatsächlich an einer Sucht. Ich habe meinen Jahresurlaub nach Shibari-Veranstaltungen verplant. Wenn alles klappt, bin ich in September für ein Wochenende in Prag zum Shibari-Festival, im Oktober auf der Eurix in Berlin und im November beim Kink & Ropes in Stuttgart. Zumindest habe ich schon das Rückfahrtticket für die Eurix gekauft. Eigentlich ist der Urlaub noch nicht mal genehmigt, aber ich werde das irgendwie schon durchkriegen. Den Rest zahle ich am Anfang des Monats. Irgendwie sowas. Geldmanagement. Nicht so wirklich meine Stärke.

Apropos Management. Ich führe jetzt tatsächlich einen Kalender. Mein Ding war es immer eine Woche am Stück zu planen, damit ich alle meine Termine im Blick habe. Mit dem Kalender kann ich bisschen weiter in die Zukunft planen. Ob es was Gutes ist? Mal schauen. Ich werde euch eh wieder berichten wie viel ich ja zu tun habe und mich alles stresst. Balance wäre das Zauberwort. Kann mir das jemand zum Geburtstag schenken?! Das wäre ein richtig gutes Geschenk. Die Feier nähert sich und ich bin schon ein bisschen aufgeregt. Weil ich gar nicht weiß, wer alles überhaupt da sein wird. Aber zwei meiner guten Freundinnen reisen aus Berlin und Stuttgart an um bei mir zu sein. I’m really blessed.

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Mein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk von „JJ“. <3

JJ“ ist heute von London aus nach Sydney geflogen. Der Gedanke, dass jemand, den man liebt wortwörtlich am anderem Ende der Welt sein wird ist schon „krass“. Wenn ich das so ausdrücken darf. Unser letztes Treffen vor seinem Europa-Trip war wunderschön und es sind auch tolle Bondagebilder entstanden. Ich werde euch bald die Geschichte erzählen. Ich hatte mich auf das Schlimmste eingestellt, aber ich bin überhaupt nicht traurig. Bin da selbst darüber verwundert. Aber es ist nicht so, dass wir uns irgendwie so auch oft gesehen hätten.

Es ist das erste Mal in meinem Leben, dass Liebe empfinde ohne die Schattenseite. Damit meine ich Verlustängste. Ich habe die freie Liebe gefunden, die ich mir schon immer gewünscht hatte. Es fühlt sich genau wie in meinen Traumvorstellungen. Sie ist ruhig, jedoch voller Herzklopfen und Freude. Ich vertraue ihm. Ich weiß, dass er mich liebt. Dass er wieder zu mir kommen wird. Es macht mir nichts aus, dass wir nicht beieinander sind und auch wenn wir mal keinen Kontakt haben. Klar würde ich mich freuen, wenn wir uns öfter als einmal im Jahren sehen könnten, aber ich bin auch so wie es ist zufrieden.

Eigentlich habe ich mir einen Plan aufgestellt und auch schon angefangen eine Kostenaufstellung zu machen, um mehr reisen zu können. Das klappt überhaupt nicht. Ich glaube, das muss leider aufs nächste Jahr verschoben werden. Durch die Workshops kann ich mir dieses Jahr auch nicht mehr wirklich was anderes leisten. In solchen Augenblicken bin ich froh sagen zu können, dass ich ja noch Zeit habe. Langsam drängt es mich aber doch mein Leben ein wenig zu ändern. Zumindest was Reisen und Job angeht. Dieses Jahr bleibt wie geplant das Shibari-Jahr. Bisher ziehe ich es sehr konsequent durch.

Im Großem und Ganzem kann ich mich gar nicht darüber beschweren wie es läuft. Ich habe enorme Fortschritte was Shibari angeht gemacht, ein paar sehr schöne Begegnungen gehabt und Menschen kennengelernt, die ich lieben gelernt habe. Seit meinem selbstdeffiniertem neuem Jahr, hatte ich tatsächlich noch kein Date, was ich als sehr grausam empfand. Naja, ich date vergleichsweise auch viel weniger als früher. Aber die Quote ist verdammt gut!

Mich beschäftigt derzeit die Frage wie viel SM eigentlich noch gut für meinen Körper ist. Als verdammt unstillbarer Masochist, ist es irgendwie verdammt schwer nein zu Schmerzen zu sagen! Aber wenn man eines Morgens aufwacht und sich fühlt als wäre man verprügelt worden, dann weiß ich nicht ob es nicht so zu viel ist. Wo kommen die ganzen süßen Sadisten bloß alle her?! Auf jeden Fall werde ich alles bisschen genauer beobachten und versuchen meinen Körper besser zu verstehen.

Ich glaube, dass war so im Groben der aktuelle Stand der Dinge. Bald bin ich wieder zurück! Wann genau kann ich es noch nicht sagen, aber ich habe immer noch so vieles worüber ich noch schreiben möchte. Bis dann!

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Ein Gedanke zu “Tagebuch #8 – Sommerpause

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